Vereins-Chronik

Bereits 1908 hatte die Bürgerschaft Rostock vorgeschlagen, die zum Fährgeschäft in Gehlsdorf gehörenden Ländereien in Parzellen aufzuteilen.
In einem 1909 im “Rostocker Anzeiger” mit “Gehlsdorf” erschienener Artikel hieß es u.a.

“Wie idyllisch schön wäre es, wenn man statt der Schutthaufen einige ganz einfache gärtnerische Anlagen machte und unter den herrlichen alten großen Bäumen ein paar einfache Bänke zum Ausruhen aufstellte”.

Als Geburtsstunde des Kleingartenvereins kann der 21.September 1916 vermerkt werden, denn die “Rostocker Zeitung” gibt bekannt, dass auf den Ackerländereien der Gehlsdorfer Fährhufe 204 Parzellen öffentlich meistbietend verpachtet werden.
Aber erst 1920 kann festgestellt werden, dass “jetzt der gesamte Fähracker in kleine Parzellen aufgeteilt ist”.

Die Pächter beginnen jetzt, sich zu organisieren und schließen sich im Verein “Gehlsdorfer Gartenpächter zu Rostock e.V.” zusammen.
In den Jahren nach dem 1.Weltkrieg erfolgt dann der Ausbau der Anlage. Erste Lauben entstehen, ein Zaun wird gezogen und eine Wasserleitung gelegt.
Die Anlage entwickelt sich in der Folgezeit immer weiter und nach 1945 ist so mancher froh, einen Kleingarten für den Anbau von Gemüse und Obst zu besitzen.

Sozialistische Denkweisen bestimmen in den Folgejahren die Kleingärtner. Im Rahmen des Wettbewerbs “Mach mit – Schöner unser Rostock” werden 82 Gärten rekonstruiert, das Spartenheim wird gebaut, ein Teil der Wasserleitung erneuert und 70 Gärten erhalten einen Elektro-Anschluss. Die Auszeichnung als “Hervorragendes Spartenkollektiv des VKSK” 1973 belohnt die Anstrengungen.

Weitere Ausbauten erfolgen und die Anlage erhält1985 den Titel “Staatlich anerkannte Kleingartenanlage der Naherholung”.
Kinder- und Gartenfeste finden statt, der öffentliche Charakter des Spartenheimes als Gaststätte trägt dazu bei, dass unser Verein interessanter und auch populärer wurde.

1989 – das Jahr der Wende. Die mit dem Übergang zur freien Marktwirtschaft entstandenen Bedingungen der Verbandsarbeit, die steigenden Lebensanforderungen an die berufstätige Kleingärtner und auch die wachsenden Sorgen im Hinblick auf soziale Sicherheiten, zwingen den Verein dazu, solche Strukturen zu finden, die es gestatten, die Interessen der Mitglieder mit hoher Sachkompetenz zu vertreten.

Auf der Mitgliederversammlung am 22. Mai 1990 beschließen die Mitglieder, sich als “Kleingartenverein Fährhufe e.V.” eine neue Satzung zu geben und den Verein ins Vereinsregister eintragen zu lassen.

Die Eintragung in das Vereinsregister beim Kreisgericht Rostock erfolgte am 13. September 1990 mit der Nummer 321. Damit ist die Rechtsfähigkeit des Vereins hergestellt.
Die Gemeinnützigkeit wird vom Finanzamt ebenfalls bestätigt.
Der Beitritt in den neugegründeten “Verband der Gartenfreunde e.V. der Hansestadt Rostock” bietet dem KGV mehr Rechtsschutz.

Die Gartenanlage hat sich in den vergangenen Jahr kontinuierlich weiter entwickelt. Bei den Verpachtungen ist ein Generationswechsel zu spüren. Viele Gartenfreunde geben aus Altersgründen ihre Gärten auf, Jüngere übernehmen.

Ein Kulturbeirat unterstützt seit 2017 den Vorstand, führt regelmäßige Spielabende durch und organisiert Feste, Feiern und vieles mehr.

Eine neue, modernere Satzung wurde auf der Mitgliederversammlung 2019 beschlossen und der Verein in “Kleingärtnerverein Fährhufe e.V.” umbenannt.